Sossusvlei

7. Mai 2011

Namib Rand – Sossusvlei

Wir standen wieder um 5:30 Uhr auf, denn im Osten deutete sich ein weiterer wunderbarer Morgen an. Wir fuhren zur Düne und wanderten ein wenig auf Motivsuche umher. Dieses einzigartige Namibia Licht und die Farbenpracht der roten Dünen im grünen Gras unter einem stahlblauen Himmel ist kaum mit Worten zu beschreiben. Lassen wir also besser die Fotos sprechen

Die Zeit verging wie im Fluge und wir sahen immer mehr Details. Viele Spuren überzogen den Sand von Vögeln, Klopfkäfern, Füchsen und Antilopen. In den hohen Gräsern gab es einige für Sandra hässliche und für Gerd sehr schöne Wespenspinnen (Argiope australis), denen er sich ausgiebig widmete.

Gegen acht Uhr waren wir zurück am Haus und Gerd pumpte mit dem Kompressor die Reifen wieder auf 2.1 Bar auf, während Sandra die Sachen packte und das Frühstück vorbereitete. Wir mussten für unser Ei, Speck und Würstchen wieder unseren Gaskocher nehmen, aber was das war ja kein Problem. Wir frühstückten gemütlich und hörten dann auch schon Ricardo kommen. Die Zeit des Abschieds nahte! Wie schade, es ist immer wieder so eine schöne Zeit im Hideout und der Abschied fällt uns stets schwer. Wir werden bestimmt nochmal zurück kehren – es ist einfach ein magischer Ort.

Eine kurze Plauderei mit Ricardo – er bekam natürlich auch einen grosszügen Tip – und wir machten uns auf den kurzen, 110 km langen, Weg Richtung Sesriem.

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Der Pad zurück zur Strasse war nur noch ein wenig schlammig und gut befahrbar und wir legten die 16 km bis zur C14 zügig zurück. Auf dem Weg nach Sesriem begegneten wir einer Herde Zebras und der erste Blick auf die hohen, roten Dünen des Sossusvlei Gebietes war wie immer atemberaubend schön. Bei einem Stop fanden wir Wilden Sesam (Sesamum capense), den wir trotz des Windes fotografieren konnten. Eine blühende Wüste – wunderschön!

Am Mittag erreichten wir Sesriem, wo wir an der Rezeption am Gate unsere Permits für heute und morgen kauften. So mussten wir morgen früh nicht noch extra warten; das Tor öffnet ja erst um 6:15 Uhr und das erste Morgenlicht ist dann schon fast vorbei.

Wir fuhren 3 km weiter zum Desert Camp *, das unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte sein sollte. Das Desert Camp gehört zur Sossusvlei Lodge und ist eine Selbstversorgerunterkunft mit recht viel Charme. Es ist eine Zeltunterkunft mit grossem Doppelbett, Sofa und Schrank und einem sehr geräumigen, gemauerten Bad. Draussen gibt es eine Veranda mit Tisch und Bänken, einem Braai Platz und einer kleinen Kitchennette, die sich unter einem Zelt verbirgt. Da das Desert Camp für Camper ausgelegt ist, gibt es keinerlei Küchenzubehört wie Teller, Tassen oder Besteck, was für uns jedoch kein Problem war, da wir ja alles dabei hatten.

Speziell Sandra war begeistert über die Schar von Kapsperlingen, die dankbar unsere angebotenen Sonnenblumenkerne annahmen und sie sogar aus der Hand nahmen Was für süsse Kerlchen .

Diashow Desert Camp (Klick für grössere Bilder):

Nachdem wir unsere Lebensmittel in den Kühlschrank geräumt hatten, fuhren wir dann in die Sossusvlei. Wir sind nun bereits das dritte Mal in der Sossusvlei, aber die Faszination für diese 150 bis 200 Meter hohen roten Dünen ist ungebrochen. Für Sandra gibt es kaum etwas Schöneres auf der Welt, als in dieser Dünenlandschaft zu sein.

Nach 21 km erreichten wir die Flussüberquerung des Tsauchab, der immer noch fliessendes Wasser führte. Wir hielten uns dort eine Weile auf, denn ein Wasser führender Tsauchab River ist schon etwas sehr spezielles. Es muss wirklich enorme Wassermengen geregnet haben vor drei Tagen!

Das Licht wurde ab 16 Uhr brauchbar, als wir die Düne 45 erreichten. Im Gegensatz zum morgentlichen Umtrieb, ist dort Nachmittags nichts los und die Spuren der früheren Besucher bereits wieder vom Winde verweht. Wir stiegen die Düne hinauf, was recht anstrengend war, aber oben angekommen, wird man für alle Mühen belohnt, denn die Aussicht über die Dünen ist schlichtweg hinreissend schön. Wir kamen uns ganz klein vor, als wir allein auf der hohen Düne sassen und die ruhige Atmosphäre in uns einsogen, bevor wir an der Seite der Düne einfach auf dem Hosenboden zu Tale rutschten und zurück zum Hilux gingen.

Die Fahrt zurück gingen wir sehr langsam an und machten viele Fotostopps. Das Licht und die Schattenspiele auf den Dünen werden nie langweilig und wir genossen diese eine intensive Stunde sehr. Leider hatten wir nicht mehr Zeit, da das Gate bereits um 17:30 Uhr zum Sonnenuntergang schliesst und so fuhren wir schnellstmöglich zurück.

Zurück im Desert Camp stand das Grillieren an; diesmal wieder mit Holzkohle. Die Pyramide brannte auch recht gut und nach einer Stunde hatten wir Glut. Meine Güte, das war ja mal was völlig Neues!! Wir hatten am Nachmittag Oryx und Kudu Fleisch bestellt und es gelang uns tatsächlich, beides auf dem Braai zu grillieren. Tja, lang übt sich, wer ein perfekter Camper werden will

Müde fielen wir dann in die gemütlichen Betten, denn morgen sollte der Tag ja wieder früh beginnen.

Highlight des Tages: Dünen, Dünen, Dünen!

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8. Mai 2011

Ein Traum: Sossusvlei mit Wasser

Der Wecker klingelte wieder um 5:30 Uhr und wir fuhren nach dem Frischmachen zum Eingangstor, wo bereits sechs Autos vor uns warteten. Pünktlich um 6:15 Uhr öffnete das Tor und zu unserer Überraschung benötigten alle Autos bis auf eins noch ein Permit und bogen zur Rezeption ab, während wir weiter bis zum zweiten Gate fahren konnten, wo wir unser Permit vorzeigten, registriert wurden und dann weiterfahren konnten.

Kurz nach der Einfahrt tauchte die Sonne die Dünen in der Ferne in ein wunderschönes rotes Licht und wir hielten auf dem Weg immer wieder an, um die Dünen in dem traumhaften Morgenlicht zu fotografieren. Nach 21 km passierten wir die Flussdurchquerung und sahen, dass der Tsauchab nicht mehr lief. Die letzten fünf Kilometer 4x4 Strecke waren jedoch immer noch gesperrt, da der Untergrund sehr tief matschig war und das Wasser noch versickern musste. Auf der einen Seite waren wir enttäuscht, dass die Strecke nicht befahrbar war, aber auf der anderen Seite war es ein weiterer Grund, noch einmal wieder zu kommen! Man muss es eben nehmen, wie es kommt und das Beste daraus machen. Nicht zu vergessen, dass Wasser in der Vlei ein seltenes Ereignis ist!

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Wir liessen den Trubel der Düne 45 links liegen und fuhren mit einigen weiteren Fotostopps die letzten 20 km bis zum 2x4 Parkplatz. Hier war Ende und auch der Shuttle fuhr nicht mehr. Das Revier lief noch und der Untergrund war tief und matschig, so dass ein Fahren unmöglich war. Wir frühstückten schnell eine Scheibe Brot und machten uns dann mit einigen Anderen zu Fuss auf den Weg zur Sossuvlei, denn es war einer der seltenen Momente, wo es Wasser in der Vlei gab.

Schon der Anfang der Wanderung war interessant, denn der Tsauchab führte noch Wasser und die sonst viel befahrene 4x4 Strecke war nun wieder im ursprünglichen Zustand eines Flussbettes. Blumen blühten überall, was für uns ein völlig neuer Anblick war, den wir staunend beobachteten und bewunderten. Der Marsch über 5 km war anstrengend, aber gut machbar. Wir mussten einige Umwege laufen, denn teilweise waren ganze Flächen noch mit Wasser bedeckt! Wir waren noch nie mit schlammigen Schuhen in der Sossusvlei

Es war eine herrliche Erfahrung, diese Landschaft so zu durchwandern und als wir dann den ersten Blick auf die mit Wasser gefüllte Sossusvlei werfen konnten, gingen unsere Herzen völlig auf! Ein Anblick, den wir uns immer gewünscht hatten und vor dem wir nun atemlos und fasziniert standen. Die Sossusvlei war nun sogar so voll mit Wasser, dass die vorderen Picknickplätze unter Wasser standen. Das Revier muss hier noch ungefähr eine Höhe von 40 bis 50 cm erreicht haben, wie man an den Kanten des Flussufers sehen konnte.

Die kleinen Kapsperlinge der Sossusvlei waren natürlich auch sofort zur Stelle und bekamen von uns eine grosszügige Portion Sonnenblumenkerne, die sie zügig vertilgten. Wir blieben eine Weile, um zu fotografieren und diesen so seltenen und ungewöhnlichen Anblick zu geniessen. Leider war es nun schon 10 Uhr, das Licht sehr hart und somit nicht mehr schmeichelhaft für Fotos. Aber es zählte mehr die Erfahrung, die Sossusvlei mit Wasser zu sehen – immerhin ist die Namib eine der trockensten Wüsten der Welt. Allerdings ist es dieses Jahr schon das zweite Mal, dass es Wasser in der Vlei gab. Unwetter waren recht häufig und die Reviere liefen dementsprechend. Klimaveränderung oder Zufall? Wir wissen es nicht.

Wir wanderten zurück zum Parkplatz und konnten nun querfeld über und durch die Dünen laufen, da wir die markante Düne vom Parkplatz mit den Fussspuren immer im Blick hatten. Das kürzte den Weg erheblich ab und wir erreichten schnell das Flussufer. Wir waren darauf eingestellt, barfuss durch den Fluss zu waten, aber das Wasser war komplett versickert und liess nur tiefen Schlamm zurück. Wie schnell so etwas in der Wüste passiert – kaum vier Stunden später war das Wasser wie in einem Traum verschwunden !

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Fliessender TsauchabSossusvleiFast wieder trocken!

Die Landschaft war trotzdem faszinierend und wir machten eine lange Rast unter einem schattigen Baum. Plötzlich bog ein junger Mann um den Baum, der uns doch sehr bekannt vorkam. Es war Gernot! Was für ein grosses Hallo und ein noch grösseres Hallo, als Ingrid natürlich auch zu uns fand . Wir wussten ja, dass wir zur selben Zeit hier sein würden, aber ein Treffen inmitten dieser weiten Sandwüste mit so vielen verschiedenen Pfaden war doch schon ein unglaublicher Zufall!

So plauderten wir eine halbe Stunde angeregt und erzählten uns von unseren Regenerfahrungen bis wir uns für den Abend in der Sossusvlei Lodge verabredeten. Gernot und Ingrid wanderten weiter Richtung Vlei, während wir noch ein paar Fotos vom gelben Burzeldorn (Tribulus terrestris) und interessanter Sandstrukturen im Flussbett machten und schliesslich wieder den 2x4 Parkplatz erreichten.

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Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir um zwei Uhr die ganze Strecke zurück bis zum Desert Camp. Eine kurze Dusche und schon war es Zeit für das schöne Abendlicht, das die Berge um uns herum erst in ein herrliches Orange und dann in ein leuchtendes Rot tauchte. Wir fanden ein grosses Webervogelnest als idealen Vordergrund und später noch eine ausgesprochen attraktive Felsformation, die in der Sonne rot leuchtete. Was für ein gelungener Abschluss eines wundervollen Tages!

Unsere Webervögel warteten bereits auf ihre Sonnenblumenkerne, die wir gern mit einem Schälchen Wasser servierten. Was für ein Gewusel und Gedränge – wir lieben einfach glücklige Vögelchen

Gerd liess sich auch heute nicht von seinem Grill-Trauma beeindrucken und startete frohen Mutes einen neuen Versuch, die Holzkohle auf dem Braai zum glühen zu bringen . Doch diesmal klappte es einwandfrei und nach etwas mehr als einer Stunde lagen Kudu und Oryx grilliert auf unseren Tellern – na geht doch !

Nach dem leckeren Abendessen fuhren wir zurück zur Sossusvlei Lodge, wo wir mit Gernot und Ingrid an der Bar verabredet waren. Wir verbrachten einen lustigen Abend und hatten viel Spass zum Ausklang am Ende eines perfekten Tages.

Highlight des Tages: Sossusvlei mit Wasser

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Siedelweber (Philetairus socius)
9. Mai 2011

Benzinknappheit vor Swakopmund

Sandra war natürlich wieder sehr früh wach und fand einige schöne Motive im Morgenlicht. Die Berge sehen im frühen Licht fantastisch aus, ebenso wie die attraktive Felsformation am Eingang des Camps.

Wir servierten unseren dankbaren Vögeln Frühstück in Form von Sonnenblumenkernen und Wasser, was sie freudig und lautstark in Anspruch nahmen . Es war schön zu sehen, wie die Jungsvögel ihre Eltern jagten, um auch ihre Portion abzubekommen. Genau wie unsere kleine Spatzenbande Uuhause in Basel! Wir frühstückten ebenfalls, packten unsere Sachen und schon bogen Gernot und Ingrid um die Ecke, um sich das Desert Camp anzusehen und um uns zu verabschieden.

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Wie es mit unserer Reise in Swakopmund und dem ersten Stop im Erongo Gebirge auf der Ameib Ranch weitergeht, könnt Ihr im nächsten Kapitel lesen.


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