Herzlich Willkommen zu meinem Kurzeisebericht von einem spontanen Ausflug in die Grimselwelt an der Grenze vom Berner Oberland und dem Wallis. Ende Juni, kurz bevor ich zum Übersommern nach Österreich aufbrechen sollte, änderte sich plötzlich der Wetterbericht und es wurden deutlich über 30 Grad für Laufenburg vorausgesagt
. Darauf hatte ich so überhaupt keine Lust und buchte mir kurzerhand drei Nächte im Hotel Grimsel Passhöhe
.
Raus aus der Hitze, hinein in die kühle Bergluft!
So fuhr ich am 24. Juni nach dem Frühstück gemütlich los und gondelte mit dem Jeepy durch das Berner Oberland über den Brünigpass und dann den Grimselpass hoch bis zum Hotel Grimsel Passhöhe *.
Der Empfang war ausgesprochen freundlich und das Zimmer grossartig. Das Hotel war kürzlich liebevoll renoviert worden und die Zimmer absolut modern – keine Spur vom Flair der 70er Jahre, die man sonst oft in schweizer Hotels der Mittelklasse findet. Der Holzboden war genauso perfekt wie das grosszügige Doppelbett mit herrlich harter Matratze und dem modernen Bad mit Steinboden und traumhafter begehbarer Dusche. Dazu gab es gute Pflegeprodukte und ein ultraschnelles WLAN. Der Clou war der grosse Balkon zur Strassenseite mit Stühlen und Tisch, wo ich nach dem Wandern essen und entspannen konnte. Der Preis, in dem das reichhaltige Frühstück inkludiert war, ist angemessen und auf keinen Fall zu teuer.
Ich machte eine Erkundungstour rund um den Grimselsee und suchte mir Fotostandpunkte für den Sonnenaufgang. Typischerweise für den Sommer ging es dann am späten Nachmittag zu und der Sonnenuntergang fiel der dichten Bewölkung zum Opfer.
Highlight des Tages: die angenehmen Temperaturen auf der Grimsel
Ein schöner Sonnenaufgang und Wandern auf der Grimsel
Noch im Dunkeln stand ich auf und sah einen perfekten Sternenhimmel . Die Wolken hatten sich erwartungsgemäss über Nacht verzogen. Ich schnappte mir Fotorucksack und Stativ und wanderte in das kleine Moorgebiet, wo ich mir gestern einige Tümpel ausgesucht hatte.
Das Sidelhorn und die Berge spiegelten sich bereits in der blauen Stunde perfekt in den kleinen Tümpeln. Ich war begeistert und suchte immer wieder nach Bildkompositionen und genoss die Zeit. Richtung Rhonegletscher gab es dagegen noch einige Wolken, die sich kurz vor Sonnenaufgang orange verfärbten und sich ebenso schön im Wasser spiegelten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Dann die Überraschung, als ich mich wieder dem Sidelhorn zuwandte und sich in der Zwischenzeit auch dort einige SEHR attraktive Wolken gebildet hatten. Die Sonne ging auf und beleuchtete den Gipfel vom Sidelhorn und ich freute mich über einige schöne Spiegelungen mit den Bergen. Es tat gut, mal wieder in den Bergen zu sein. Eigentlich das erste Mal seit Gerd nicht mehr da ist. An der Schweiz hängen so viele gemeinsame Erinnerungen, dass ich das vorher einfach nicht geschafft habe. Hier waren wir auch mal gemeinsam, aber in einem anderen Hotel und haben auch andere Sachen unternommen.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich kehrte ins Hotel zurück und ging frühstücken. In Covid-19 Zeiten gab es kein Buffet, aber keine Maskenpflicht. An einer Theke konnte man Käse, Wurst und Brot wählen, was von einer Mitarbeiterin auf den Teller angerichtet wurde. Latte Macchiato wurde an den Tisch gebracht, Saft und Wasser konnte man sich selber nehmen. Die Abstände an den Tischen waren ausreichend. Ich hatte keine Bedenken...
Nach dem Frühstück packte ich meinen kleinen Rucksack mit der Sony RX100 VI, Wasser und Müsliriegeln und machte mich auf den Weg den Berg hinauf Richtung Remersee. Eigentlich wollte ich noch bis zum Grätlisee, aber während des ersten Aufstiegs mit 300 Höhenmetern und 3,7 Kilometern habe ich ziemlich getrödelt und immer wieder für Fotos angehalten.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der erste Teil des Aufstiegs war ziemlich steil und führte fast senkrecht den Berg hinauf und ich musste zudem noch einige ziemlich rutschige Schneefelder queren. Die Aussichten auf den Totensee am Pass sowie dem Grimselsee mit den grossen Aargletschern und den mächtigen Gipfeln des Lauteraarhorns und Oberaarhorns waren aber auch zu schön! So 'quäle' ich Euch hier nun mit einigen sehr blauen Tageslichtfotos mit den Aussichten auf diese fantastische Bergwelt.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach den besagten 3,7 Kilometern brach ich die Wanderung dann aber ab und kehrte zurück. Die Wolken wurden immer dichter und bedeckten bereits die Gipfel des Nägelisgrätlis, das ich noch hätte überqueren müssen zum Remersee. Da ich ja bekennender Schönwetterwanderer bin, hatte ich keine Lust, weiter Höhenmeter für nix zu fressen...
Den Rest des Tages verbrachte ich dann im Hotel. Am Abend gab es noch ein heftiges Gewitter.
Highlight des Tages: die tollen Spiegelungen zu Sonnenaufgang
Ein schöner Sonnenaufgang und Wanderung zum Oberaarsee
Auch heute Morgen wanderte ich wieder in das Hochmoor und suchte mir schöne Spiegelungen. Das Licht war heute intensiver und die Wolken speziell. Besonders die wellenartigen Wolken nach Sonnenaufgang, die sich perfekt in den kleinen Tümpeln spiegelten, begeisterten mich und ich fotografierte glücklich drauf los. Ein durchaus gelungener Start in den Tag!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach dem Frühstück machte ich eine Wanderung zum Oberaar Berghaus. Insgesamt waren es 12 Kilometer mit 535 Höhenmetern bergauf und ich liess mir dafür rund drei Stunden Zeit.
Die Wanderung führte zunächst die Strasse entlang und es boten sich immer wieder
schöne Ausblicke auf den Grimselsee und später auf den Abfluss des Unteraargletschers und die mächtigen 4000er Berge. Kurz vor dem Stausee wanderte ich hinauf zum Triebtenseeli und genoss dort eine Weile die Aussicht.
Ich wanderte dabei auf den Spuren der Vergangenheit und liess einige Erinnerungen passieren, als ich hier mit Gerd vor einigen Jahren ein paar glückliche Tage im Herbst um meinen Geburtstag herum verbracht habe. Heute ist mein Geburtstag nicht mehr relevant und genauso ein Tag wie jeder andere.
Trotzdem mache ich an dieser Stelle einen kleinen Exkurs und zeige Euch ein paar der Fotos, die ich mit Gerd an diesen Tagen gemacht habe. Man kann auch gut sehen, wie weit sich der Oberaargletscher seit damals zurück gezogen hat. Ging die Gletscherzunge vor ein paar Jahren noch fast bist zum See, hat sie sich mittlerweile sicher mindestens 150 Meter weiter nach oben zurück gezogen .
Ein kleiner Frosch oder Kröte (sorry, ich kann die nicht auseinander halten... ) posierte für mich und ich freute mich über den kleinen Kerl. Die Spiegelung im kleinen Triebtenseeli oberhalb vom Oberaar Berghaus ist mittlerweile ein Hotspot unter Fotografen und heute lag dort noch relativ viel Schnee. Damals war ich zum Sonnenaufgang nicht oben und dieses Mal konnte ich mich allein auch nicht motivieren. Es gibt halt so viele Dinge, die ich allein einfach nicht mehr mache und keine Lust mehr dazu habe
. Längere Wanderungen in der Dunkelheit und Sternenhimmel gehören dazu.
Die Wanderung war schön, aber auch wehmütig. Passend zu meiner Stimmung zog es gegen Ende der Wanderung auch komplett zu. Noch vor dem Regen erreichte ich das Hotel und zog mich aufs Zimmer zurück. Es wurde kalt und bald war die Passhöhe in tiefen Wolken gehüllt, aus denen es auch heftig schüttete.
Highlight des Tages: wieder der Sonnenaufgang
Wolkiger Abschluss einer schönen Kurzreise
Die Wolken hatten sich zum Sonnenaufgang zwar verzogen, aber für richtig schönes Licht reichte es an diesem Morgen nicht. Ich lief deshalb auch nur ein wenig den Berg hinter dem Hotel hoch und schaute, ob etwas gehen würde.
Nun... nicht viel, wie Ihr sehen könnt . Ausser ein bisschen Farbe im Himmel gab es kein Feuerwerk zu Sonnenaufgang.
So kehrte ich zurück ins Hotel, genoss mein letztes Frühstück und fuhr zurück nach Hause. In bereits drei Tagen würde es ja schon nach Österreich gehen und ich hatte noch reichlich bis dahin zu erledigen.
Ich bedanke mich für Euer Interesse an meinem Kurzrreisebericht und freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~