Gran Canaria 2017

14. Januar - 21. Januar 2017

Traumhafte Berglandschaft und ein fauchendes Blasloch

Wir freuen uns, dass Ihr unseren Reisebericht von unserer Kurzreise auf die kanarische Insel Gran Canaria gefunden habt. Auf Teneriffa und La Gomera hatte uns das kanarische Klima so gut gefallen, dass wir kurzerhand vor unserer grossen Neuseeland Reise noch eine Woche auf Gran Canaria verbrachten. Als wir abreisten, wurde es Zuhause bitterkalt und wir hätten keine bessere Zeit zum Ausbüchsen wählen können.

Mitte Januar war es soweit und Easyjet brachte uns in weniger als vier Stunden auf die populäre Insel im Atlantik. Wir hatten einen Mietwagen bei Cicar reserviert und wieder klappte das Anmieten schnell und unkompliziert. Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Vorauszahlen der Benzinkosten je nachdem nach welchem Füllstand man das Auto übernimmt. Aber letztendlich ist Cicar dabei kulant und wenn der Füllstand bei Abgabe nicht gerade völlig von der Übernahme abweicht, ist das auch kein Problem.

Eine 3/4 Stunde nach der Landung hatten wir dann auch die Schlüssel zu unserem bewährten Opel GTC und fuhren die paar Kilometer nach Salinetas, wo wir über FeWo-Direkt eine hübsche Ferienwohnung von Irene angemietet hatten.

Irene war zum vereinbarten Zeitpunkt verhindert und Ihr Mann Alexis hatte sich etwas verspätet und so waren wir aufgrund des nicht immer positiven Rufes von FeWo-Direkt schon etwas besorgt, aber am Ende war alles gut.

Die Ferienwohnung liegt im Erdgeschoss in zweiter Linie zum kleinen, aber feinen Strand und ist circa 90 m2 gross. Sie besteht aus zwei grossen und einem kleinen Schlafzimmer, zwei Bädern, einer voll eingerichteten Küche mit Waschmaschine und einem grossen Wohnzimmer. Leider kein Balkon oder Terrasse, aber das war uns zu dieser Jahreszeit auch nicht so wichtig, da wir in erster Linie die Insel erkunden wollten.

Wir kauften im örtlichen Mercadona Lebensmittel für die nächsten Tage ein und liessen den ersten Abend auf Gran Canaria ausklingen.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Apartment in SalinetasWohnzimmerWohnzimmerKücheSchlafzimmerBadSchlafzimmerParkplatz mit unserem GTC

Die Berge

Unser Hauptinteresse auf Gran Canaria lag in der fantastischen Bergwelt der Insel, die wie alle kanarischen Inseln, vulkanischen Ursprungs ist. Man sieht deutlich, dass Gran Canaria älter ist als Teneriffa oder La Gomera und die Böden und Berge weitaus mehr erodiert sind als auf den jüngeren Inseln - also wieder eine völlig andere Landschaft!

Die Bergwelt zeigt sich daher auch in vielen Höhenzügen, die unterschiedlich erodiert sind und die markanten Basaltfelsen Roque Nublo und Roque Bentayga zeigen sich von allen möglichen Seiten der Insel. Der Roque Nublo ist mit seiner Höhe von 1813 Metern gleichzeitig das Wahrzeichen von Gran Canaria.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
NebelfallBarranco de FatagaBarranco de FatagaRoque BentaygaRoque Nublo

Wir waren mehrere Tage lang in den Bergen unterwegs und wurden nie enttäuscht. Es gibt mehrere schöne Aussichtspunkte, die Blicke auf die beiden markanten Blicke bieten sowie andere Stellen, von denen man wunderbare Schattierungen der Bergketten fotografieren kann. An klaren Tagen ist der Vulkan Teide auf Teneriffa zum Greifen nahe und die Sicht auf zwei Inseln, die unterschiedlicher nicht sein könnten, faszinierten uns. Das herrliche Winterlicht trug den Rest dazu bei und wir waren jeden Abend atemlos vor Staunen.

An einem Morgen fuhren wir zum Pico de las Nieves und wurden auch dort für die einstündige Fahrt auf den Berg mit einem herrlich bunten Sonnenaufgang in den Farben des Erdschatten belohnt.

Alles in allem machen die Berge von Gran Canaria Lust auf mehr und ich sehe eine Menge Potential in den Monaten März und Oktober, wenn die Sonne für einige Orte idealer fällt. Aber für uns war es jetzt auch in Ordnung, da wir diese Woche zum Reinschnuppern nutzen wollten.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Roque NubloRoque Bentayga

Bandama & die Caldera de los Marteles

Bandama ist ein Krater im Nordosten von Gran Canaria und ein schönes Ausflugsziel für ein paar Stunden. Der Berg ist rund 570 Meter hoch und auf der Spitze gibt es einen mit dem Auto zu erreichenden Aussichtspunkt. Der Bandama Krater ist der grösste noch gut sichtbare Vulkankrater von Gran Canaria mit ungefähr 1.100 Meter Durchmesser und etwa 200 Meter Tiefe.

Das Gebiet Bandama entstand vor etwa 4000 bis 5000 Jahren als Folge von Spaltenausbrüchen und einer freatomagmatischen Explosion. Dabei treffen Grundwasser mit der Magma, die den Krater schuf, zusammen. Wahrscheinlich war dort auch der letzte Vulkanausbruch auf Gran Canaria.

Wir genossen an einem Vormittag von dort aus die Aussicht und machten nach einer Weinprobe (es regnete kurz!), eine kleine Wanderung in den Krater. Dort vertrieb uns ein Turmfalke die Langeweile und der kleine Kerl setzte sich immer wieder zum Ausguck auf eine verblühte Agave. Auf jeden Fall ist Bandama ein lohnenswerter Ausflug.

Auf dem Weg hinauf zum Pico de las Nieves passierten wir an der GC-130 die Bilderbuch Caldera de los Marteles. Die Caldera entstand wie viele andere auf der Insel durch einen Vulkanausbruch in Verbindung mit unterirdischen Wasservorkommen. Um die Caldera herum befinden sich schroffe, durch Erosion geformte Felsen und rote Vulkanerde, aus der sich die Natur ihr Gebeit zurück erobert. Ein sehr schöner Aussichtspunkt auf dem Weg nach oben und eine Wanderung in die Caldera hätte sich sicher auch gelohnt, aber dafür fehlte uns die Zeit.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
BandamaBandamaTurmfalkeCaldera de los MartelesBlick nach las Palmas

Maspalomas

Selbstverständlich mussten wir auch einmal die berühmten Dünen von Maspalomas besuchen und zu unserer Überraschung war es dort viel weniger voll als z.B. in Los Cristianos auf Teneriffa, auch wenn es natürlich viele Bars, Restaurants und Diskotheken gab. Die Dünen an sich sind toll und bieten einige schöne Motive, die aber sicherlich am Morgen attraktiver sind, weil es dann weniger Menschen hat.

Am Nachmittag hat es auch viele Fussspuren auf den Dünen und so taten wir uns etwas schwer, eine gute Komposition zu finden, da auf irgendeiner Düne immer Irgendjemand sass oder stand. Doch es machte uns nicht viel aus, da die Dünen für uns nur ein Ausweichmotiv war, weil es in den Bergen zu wolkig war und so genossen wir ein paar Stunden in der Sonne auf den Dünen.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Dünen von Maspalomas

El Bufadero und die Vogelwelt

Die meisten Morgende verbrachte ich am Bufadero von La Garita. Der Name kommt vom spanischen Wort 'bufar', was Fauchen bedeutet. Somit ist der kleine 'Faucher' ein Blowhole und das Einzige auf Gran Canaria. Nur zu bestimmten Wasserständen drückt sich das Wasser durch einen Felsdurchgang hoch genug, um das Wasser fauchend durch das Felsloch schiessen lassen. An den ersten Tagen war das Meer nach stürmischen Wetter zu wellig und die Wellen brachen teilweise in bis zu 10 Meter hoher Gischt auf die Felsen des Bufadero. Doch ab dem dritten Tag waren die Bedinungen perfekt und ich konnte einige Tage lang morgens mit dem Bufadero spielen.

Es war immer höchst faszinierend, wie sich die Wellen brachen und dann wie eine Gardine die Felsen hinab liefen, um sich dann wieder aufzubäumen bis der Bufadero schliesslich zum Fauchen ansetzte. Leider war das Fauchen nur bedingt fotografisch tauglich, da das Wasser im Loch zu dem Zeitpunkt immer schon ein Einheitsweiss aus Schaum hatte. Aber es war jedes Mal wieder spannend, zu sehen, wie sich die Wellen aufbauten und den Bufadero zum Fauchen brachten.

Diashow (Klick für grössere Bilder):
El Bufadero de La GaritaBufadero beim Überflug

Unseren letzten Abend verbrachten wir ebenfalls am Bufadero und wurden mit einer völlig anderen Lichtstimmung überrascht, als der Erdschatten rosa zu leuchten begann - Der kleine Faucher geht also immer!

Ein weiteres Highlight an diesem Strand in La Garita waren die Vögel, die sich zahlreich jeden Morgen einfinden. Später sah ich, wie sich die Steinwälzer an den Brötchen bedienten, die die Fischer zum Einweichen in Wassertümpel legten und als Köder benutzen. Die immer etwas grimmig drein blickenden Steinwälzer (Arenaria interpres) und der quirlige Sanderling (Calidris alba) machten uns immer wieder viel Freude – auch, wenn sie nicht einfach zu Fotografieren waren

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Steinwälzer (Arenaria interpres) Sanderling (Calidris alba)Fischer

Der Nordwesten

Unser Ausflug in den Nordwesten wurde durch die Dauerschliessung der GC-200 etwas erschwert, aber im zweiten Anlauf erreichten wir dann über La Aldea den Mirador del Balcón. Die GC-200 ist leider seit einiger Zeit für immer gesperrt, da dort immer wieder heftige Felsstürze losgehen und der Inselverwaltung die Instandhaltung zu aufwendig und zu teuer wurde. Nun wurde ein Tunnel gebaut, der La Aldea und Agaete verbindet und Stand Januar 2017 jeweils morgens und abends eine Stunde pro Richtung geöffnet wird - vermutlich für die Berufspendler in die Inselhauptstadt Las Palmas.

Am Mirador steht ein kleiner Kiosk, der sehr leckeren Mandelkuchen verkauft und wir erstanden vier Stücke und tranken mit dem netten Verkäufer dort einen Cafe con leche, während wir die Aussicht auf die Steilküste und nach Teneriffa genossen. Es ist wirklich Schade, dass die Strasse geschlossen wurde, denn die Küste ist an diesem Abschnitt wahrhaftig atemberaubend steil und dramatisch – sehr gern hätte ich hier auch im guten Abend- oder Morgenlicht fotografiert! Na, dann eben beim nächsten Mal

Auf dem Weg nach La Aldea kommt man and der nicht zu übersehenden Molino de Viento, der Windmühle von Mogán vorbei. Die um 1700 erbaute Mühle wurde im Jahre 1870 durch ein Feuer stark in Mitleidenschaft gezogen und drohte zu zerfallen. Durch Spenden wurde die Mühle restauriert und im Jahr 1998 für Besucher geöffnet. Nun kann man die Mechanik der Mühle und des Windrades sehen sowie den grossen Mühlstein. Im Kaktusgarten stehenüberdimensionale Haushaltsgegenständen wie z.B. ein Bügeleisen und einer riesigen Kaffeemühle. Der Sinn hat sich uns nicht erschlossen

Im Norden befindet sich auch die Caldera Pinos de Gáldar. Vom Mirador aus hat man einen tollen Ausblick über die Nordküste und in den Krater des erloschenen Vulkans. Die Hänge fallen steil ab und sind nur wenig bewachsen und wirken dadurch immer noch sehr schroff.

Die leuchtende Felswand Fuente de los Azulejos sieht man an der GC-200 von Mogán kommend schon von weitem. Ähnliche Gesteinsformationen gibt es auch in den Cañadas del Teide auf Teneriffa. Die herrlich türkisen Schattierungen basieren auf Eisenhydrat, während die rötlichen Gesteinsformatinen Eisenoxid enthalten. Die violetten bis dunklen Bereiche zeugen von Basalt, die gelben von Schwefel – eine vielseitige Felswand!

Diashow (Klick für grössere Bilder):
Caldera Pinos de GáldarMolino de Viento, MogánBlick auf die NordküsteLos AzulejosBlick vom Mirador del Balcón

Alles in allem war es eine schöne Schnupperwoche auf Gran Canaria und wir werden sicherlich im Rahmen unserer 'Übernebelungsmonate' nochmal wiederkommen.

Wir danken Euch für Euer Interesse und hoffen, Ihr hattet etwas Spass beim Lesen unseres Reiseberichts.

Wir freuen uns über Euren Besuch unseres Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über unsere Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~

Gefällt Euch meine Fotografie?

Wenn Euch meine Arbeit gefällt, würde ich mich freuen, wenn Ihr auf meinem Fotoblog meine aktuellen Arbeiten verfolgt.

Affiliate Partner*

Hinweis: Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind Provisions-Links, auch Affiliate-Links genannt. Wenn Sie auf einen solchen Link zu Booking.com klicken und auf der Zielseite etwas buchen, bekomme ich vom betreffenden Anbieter eine kleine Vermittlerprovision. Es entstehen für Sie keine Nachteile beim Preis und Ihnen entstehen keine zusätzlichen Kosten.