Intro
Herzlich Willkommen zu meinem Reisebericht 'Grüne Hügel, Berge und Seen im Lake District'. Den Sommer 2019 verbrachte ich 2,5 Monate in Grossbritannien mit Schwerpunkten in Nordengland
und Schottland
. Den Anfang machte eine gute Woche im wunderschönen Lake District in der englischen Grafschaft Cumbria, wo ich drei Tage in Windermere und fünf Tage südlich von Keswick verbrachte. Danach besuchte ich sechs Wochen lang die die Highlands und die Äusseren Hebriden in Schottland (Reisebericht).Zum Abschluss meiner Übersommern Reise entedeckte ich eine Woche lang die Yorkshire Dales.
Wie immer wurde die gesamte Reise von mir geplant und gebucht. Aufgrund der Engpässe bei den Unterkünften in den Sommermonaten, habe ich alle Unterkünfte vorgebucht. Auch, weil ich eine gewisse Spontanität nicht mit überhöhten Preisen in den verbliebenen Hotels bezahlen wollte.
Ich wünsche nun viel Spass beim Lesen und Betrachten der Fotos.
Anreise mit der Fähre von Rotterdam nach Hull
Nach einem Besuch bei lieben Freunden am Rhein in der Nähe der Loreley machte ich mich am Mittag auf die rund 4.5-stündige Fahrt zum Europoort nach Rotterdam. Auf dieser Reise nahm ich meinen kleinen Renault Clio mit auf die Insel und startete die Reise bei Kilometerstand 7835. Der Jeep war mir wegen der engen Single Track Roads zu gross und vom Platz her reichte der Clio völlig aus. Ich hatte mir einige Vorräte wie zuckerfreie Limo, etwas Wein, Käse und Wurst mitgenommen und alles passte prima ins Auto.
Im Kofferraum fand mein Koffer sowie beide Fotorucksäcke, die ich wieder mit einem Pacsafe gesichert habe, Platz. Ich genoss es, etwas mehr Ausrüstung mitzunehmen; daher zwei Rucksäcke.
Der TomTom navigierte mich um alle Staus herum und um 16:45 Uhr erreichte ich den Dock 5805 von P&O Ferries, wo die 'Port of Rotterdam' schon wartete. Leider war sie von Gebäuden verdeckt, so dass ich kein Foto machen konnte. Check-in war schnell, aber dann die Passkontrolle
! Es gab nur zwei Checkpoints für all die Autos und jeder Pass wurde gescannt. Obwohl ich relativ weit vorn in der Schlange war, dauerte es über eine
halbe Stunde, bis ich am Checkpoint
war. Aber na ja, ich hatte ja noch viel Zeit, aber nervig war es trotzdem!
Das Parkieren auf der Fähre war problemlos und ich ging auf Deck 10, wo sich meine kleine Standardkabine befand. Es gab ein Bett und ein Badezimmer mit Dusche – völlig ausreichend für eine Nacht. Es war ein sehr heisser Tag gewesen und so duschte ich erstmal, bevor ich die 'Pride of Rotterdam' erkundete. Das Schiff bietet recht viel an Gastronomie und Geschäften und man findet mehrere Restaurants, Cafés, Bars, ein Casino und Kino sowie einige Läden zum Einkaufen von allerlei Waren. Hier konnte ich dann auch noch die passenden Eurolites zum Abkleben der Scheinwerfer für den Linksverkehr kaufen . Damit wird verhindert, dass der Gegenverkehr durch die auf den Rechtsverkehr
eingestellten Scheinwerfer geblendet wird und es ist notwendig. Bei einer Polizeikontrolle
könnte sonst eine empfindliche Busse drohen! Dem Paket mit den Aufklebern liegt eine ausführliche Anleitung für nahezu jedes Fahrzeugmodell bei.
Im Café ass ich ein Sandwich zu Abend und verbrachte die verbleibende Stunde bis zum Ablegen um 20:45 Uhr auf dem Sun Deck an der frischen Luft. Über dem Festland braute sich ein Unwetter zusammen, aber die Fähre schipperte langsam in das schöne Licht des Sonnenuntergangs. Ich ging in den Irish Pub, wo ich schnell Anschluss fand und einen vergnüglichen Abend bei ein paar Bierchen verbrachte.
Highlight des Tages: die Pride of Rotterdam
Auf in den Lake District!
Ich schlief in der Kabine sehr gut und wurde von der Durchsage zum Wecken um 6 Uhr geweckt. Ich zog mich schnell an, packte die paar Sachen zusammen und holte mir einen Latte im Café. Auf dem Sonnendeck schien bereits die Sonne und wir liefen in den Hafen von Hull ein. Bis circa 7:30 Uhr mussten die Fahrer vom Deck 7 warten und dann ging es zügig von Bord – bis zur Passkontrolle, die wieder dasselbe Drama war wie in Rotterdam.
Ich nahm mir vor, für die Rückfahrt wieder so früh wie möglich am Check-in zu sein, um noch längere Wartezeiten zu vermeiden. Auf dem Schiff wird es ja nicht langweilig!
Schliesslich war ich auch durch die Passkontrolle und liess mich vom TomTom rund zwei Stunden lang nach Skipton in den Yorkshire Dales navigieren. Hier fuhr ich einen Tesco an, um ein paar Einkäufe zu machen. Herrlich wieder mal in einem Tesco zu sein! Zu Anfang der 2000er waren wir öfter in England und Wales unterwegs und der Tesco gehörte immer zu unseren Lieblingssupermärkten. Natürlich wanderten auch Goodies wir Walkers Cheese & Onion Chips,
die wunderbaren Cadbury Flakes und eine Packung leckerer Shortbread Cookies in den Einkaufskorb. Nach einer kleinen Mittagspause fuhr ich weiter bis zu meinem Endziel Windermere im Lake District, wo ich drei Tage lang ein Zimmer in der B&B Jerichos Boutique Accommodation * gebucht hatte. Ich wurde von Chris freundlich empfangen und er zeigte mir mein Zimmer im ersten Stock. Es war ein kleines Zimmer mit einem grossen Bett, Stuhl, Kommode, Fernseher, einem Tablett mit Utensilien für Kaffee & Tee und einem kleinen Bad mit Dusche. Die Ausstattung war modern und sauber und auch das WiFi funktionierte tadellos. Ich fühlte mich wohl, auch wenn es mit meinem Kram im Zimmer etwas eng war.
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Booking.comIch war ziemlich müde und legte mich nach einer erfrischenden Dusche ein Stündchen hin. Danach machte ich eine Erkundungsfahrt für eine Location zum Sonnenaufgang morgen am Rydal Water. Eigentlich wollte ich auch noch etwas zum Sonnenuntergang machen, aber der ist zur Zeit erst um 21:50 Uhr und ich war heute einfach zu müde, nochmals raus zufahren. So beendete ich den Tag früh und stellte mir den Wecker auf 3:15 Uhr.
Highlight des Tages: der Besuch bei Tesco
Castle Wray und ein verpasster Sonnenuntergang
Da ich bereits so früh schlafen gegangen bin gestern, war es heute kein Problem, so zeitig aufzustehen und ich fuhr munter los zum Rydal Water. Das Wetter war leider mehr bewölkt als angesagt, aber auf dem See waberte etwas Nebel und durch die Hügel zog ebenfalls etwas Nebel – sehr nice!!! Zudem gab es eine schöne Spiegelung und ich machte ein paar Fotos, bevor es sich doch komplett zuzog und sogar anfing zu regnen . Ich wartete noch eine Weile, doch es gab leider keine Chance auf schönes Licht, so dass ich mich mit meiner Ausbeute zufrieden geben musste. Aber immerhin ein guter Anfang! Ein Foto habe ich mal in Schwarzweiss ausgearbeitet; manchmal passt das bei solchen Lichtstimmungen und Motiven ganz gut
Ich fuhr zurück zum Jerichos und legte mich nochmal hin. Zu meiner Überraschung schlief ich tatsächlich nochmal bis 7:30 Uhr! Sehr ungewöhnlich für mich...
Um kurz nach acht Uhr ging ich in den Frühstücksraum, wo schon andere Gäste waren.
Draussen im Flur war Müsli, Obst und Joghurt mit Saft aufgebaut und das warme Frühstück konnte man sich vom Menü aussuchen. Ich entschied mich heute ganz klassisch für die Jerichos Platter mit Champignons, Tomate, Würstchen, Schinken, Spiegelei und Toast. Dazu gab es Kaffee mit frischer Milch. Das Frühstück wird vom Chef Chris persönlich und frisch zubereitet und ich nahm mir vor, drei verschiedene Gerichte zu probieren. Ich freute mich über mein erstes Full English Breakfast, das sehr lecker war.

Nach dem Frühstück sichtete ich die ersten Fotos und machte mich dann auf den Weg zum Wray Castle, das sich auf der anderen Seite vom Windermere Lake befindet. Es gehört zum National Trust und ich hatte mir bereits von Zuhause aus eine Mitgliedschaft im National Trust of Scotland zugelegt, die auch für gratis Eintritte in England zugelassen ist. Aber ebenso wichtig ist, dass die Parkgebühren für alle National Trust Parkplätze auch inkludiert sind und die Gebühren können sich ganz schön läppern. Zu den NT Parkplätzen zählen nicht nur Schlösser oder Gärten, sondern auch einfach Parkplätze in geschützten Landschaften wie z.B. hier im Lake District am Blae Tarn, den ich noch besuchen sollte. Für zwei Stunden ist man in der Regel mindestens 2 £, aber meistens eher 3 £ los
! Die 62 £ Mitgliedsbeitrag zahlen sich also auf jeden Fall aus. Aber ich hatte mir so oder so vorgenommen, mir einige Castles anzusehen und es ist immer eine gute Tagesaktivität, mit der ich wieder 1-2 Stunden erschlagen kann. Und eine kurze Plauderei ist auch immer drin
Der Weg zum Castle führte durch einige sehr enge Single Track Roads, die von hohen Hecken und Mauern gesäumt waren und ich war jetzt schon froh, dass ich mich für den kleinen, wendigen Clio entschieden hatte! Mit dem Jeep wäre ich schon heute einem Nervenzusammenbruch nah gewesen... ! Das neugotische Schloss aus der viktorianischen Zeit sieht ziemlich gross und spektakulär aus und ich erfuhr später, dass es 54 Zimmer und eine bewegte Geschichte hinter sich hat. Am Ende meiner Besichtigung hörte ich mir die Erzählung eines National Trust Mitarbeiters im Musikzimmer an und erfuhr alles über das Castle.
Erbaut wurde es zwischen 1840 und 1847 von einem Liverpooler Chirugen, James Dawson. Nach dessem Tod 1875 wurde es Teil der Gründungsgeschichte des National Trust, was es so besonders macht. Das Erbe ging an seinen Neffen Edward Preston Rawnsley und seine Cousine Hardwicke Rawnsley übernahm es zwei Jahre später. Sie war es zusammen mit John Ruskin, die die Idee des National Trust gründeten, um Orte von nationaler Bedeutung zu schützen und zu erhalten. Eng verbunden ist das Schloss auch mit der englischen Schriftstellerin Beaxtrix Potter, die hier 16-jährig einen Sommer verbrachte und später viele Grundstücke für den National Trust aufkaufte. 1929 wurde das Schloss schliesslich an den National Trust übergeben, der es über die Jahre bis 2011 an verschiedene Organisationen vermietete. Dabei war es kurze Zeit eine Jugendherberge, dann die Heimat des RMS Wray Castle (Handelsmarine) und zu guter Letzt die Bürostätten eines Telekommunikationsunternehmens.
Das Schloss an sich ist ziemlich leer, da der NT immer noch an der Ausstatttung arbeitet, aber die schönen Treppen und Böden aus Holz in der Halle sind genauso beeindruckend wie die Holzwände und zahlreichen Kamine. Ich fand den Besuch ziemlich interessant und verbrachte dort eine gute Stunde.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Der Rest des Tages war dann weniger erfolgreich. Ich fuhr ein paar Locations rund um den Coniston Lake ab, die ich für morgens bzw. abends interessant fand und machte dort auch eine Mittagspause. Ein paar Stunden verbrachte ich dann im Jerichos, bevor ich mich um acht Uhr auf den Weg zu einem hübschen Steg am Coniston Lake machte. Aber mir schwante bereits Böses, als auf jedem Parkplatz viele Autos standen und am Ufer Zelt über Zelt
. Und so war es dann auch am Steg, an dem zudem noch ein kleines Boot angelegt hatte
! Es war Freitag und dementsprechend voll, auch an abgelegenen Ecken. Ich versuchte eine zweite Stelle an der anderen Seite des Sees, aber die lag bereits im Schatten. Ich kletterte spontan auf den nahen Hügel und konnte zumindest noch ein wenig Licht mit Blick über den Coniston Lake einfangen. Immerhin!!!
Das Licht wäre recht gut gewesen (wenn auch Sommertypisch etwas fahl...) und ich fuhr ziemlich enttäuscht zurück. Aber ich freute mich auf morgen früh, wo ich zum Blae Tarn wollte und mit einem Fotografen aus Keswick verabredet war.
Highlight des Tages: Castle Wray
Blea Tarn & Rydal Falls
Heute war auch wieder Aufstehen um kurz nach drei Uhr angesagt. Ich hatte mich mit einem Fotografen aus Keswick, den ich durch eine Facebook Gruppe kennengelernt hatte, am Blea Tarn zum Sonnenaufgang verabredet. Der kleine, bis zu acht Meter tiefe See, befindet sich in Little Langdale und bietet eine tolle Aussicht zu den Langdale Pikes, die sich im See spiegeln.
Die Fahrt zum kleinen See war um diese Uhrzeit okay. Diese engen Single Track Roads sind wirklich der Wahnsinn, aber zumindest gab es heute um 3:30 Uhr morgens keine anderen Bekloppten wie mich und Alan
. Wir suchten uns einen Platz am See mit schönen verstreuten Steinen im Vordergrund und fotografierten zunächst bei Plaudereien in der blauen Stunde. Danach mussten wir etwas auf das Licht warten, aber schliesslich wurden die Langdale Pikes und die Fells am westlichen Ende des Sees wunderbar mit warmen Licht beleuchtet. Es war immer noch kein Wind und die Spiegelung absolut perfekt! Wir waren beide happy und verbrachten einen vergnüglichen Morgen.
Schliesslich verabschiedeten wir uns und ich fuhr zurück ins Jerichos, wo ich mich noch 1.5 Stunden zum Schlafen hinlegte. Um halb neun ging ich frühstücken und wählte heute Spiegelei mit frisch geräuchertem Lachs. Etwas fettig, aber sehr lecker und nach dem frühen Morgen konnte ich es gut gebrauchen.
Am Vormittag fuhr ich nach Rydal, wo ich noch einen gratis Parkplatz in der Nähe der Rydal Hall ergattern konnte. Von hier aus ist es ein kurzer Spaziergang zu den Rydal Falls, die über mehrere Stufen den Rydal Mountain durch den Wald stürzen. Besonders attraktiv ist der Kessel, wo er circa acht Meter in die Tiefe stürzt. Durch die herrlich frische grüne Vegetation wirkt er wunderschön!
Nach einigen Fotos lief ich zurück zur Rydal Hall, wo sich ganz in der Nähe ein zweiter Wasserfall, der sich Grotto nennt, befindet. Davor steht ein typisch englisches Haus aus Schiefer, das sich einfach gut mit dem Wasserfall und der wieder üppig grünen Vegetation macht. Auch hier verbrachte ich eine gute Zeit und kehrte mit ein paar netten Aufnahmen zurück zum Clio.

Es war immer noch schön sonnig und ich wollte in die Langdales fahren. Die Landschaft dort hatte uns schon früher gut gefallen und ich wollte zum Stickle Tarn wandern. Doch ich hatte nicht mit dem Menschenstrom und Autokolonnen gerechnet, die sich hier am Wochenende über die kleinen Strassen schieben . So gab ich nach einer Weile auf, weil die Wahrscheinlichkeit, in den Langdales noch einen Parkplatz ergattern zu können, gleich Null war. Vielleicht würde es ja noch ein paar Tage später von Keswick aus klappen!
So fuhr ich nach Waterhead und konnte einen Parkplatz auf dem Park & Display Parking am Ufer vom Windermere Lake in Ambleside ergattern. Ich war hungrig und beschloss, dass es Zeit für meine ersten Fish & Chips war
. Es gab am Bootsanleger eine kleine Fish & Chips Bude und ich bekam für rund 8 £ eine grosse Portion Schellfisch mit einer ebenso grossen Portion selbst geschnitzter Pommes. Salz dazu (Essig mag ich nicht...
) und ich genoss meine
Mahlzeit in der Sonne mit Blick auf dem See und einer Unterhaltung mit einem anderen Ausflügler. Nach dem kalorienreichen Mahl musste ich mir die Füsse vertreten und wanderte am See entlang durch den Borrans Park. Es gab Bänke zum Verweilen und am Ende des Parks befinden sich Mauerreste des ehemaligen romanischen Forts von Ambleside. Ich genoss die Sonne und fuhr am späten Nachmittag zurück ins Jerichos.
Die Bewölkung nahm zu, aber ich wollte trotzdem probieren, ob noch was zum Sonnenuntergang ging. Da ich nicht allzu lang fahren wollte heute aufgrund der überfüllten Parkplätze, fuhr ich nur die rund sechs Meilen den Kirkstone Pass hinauf. Die Aussicht war auch recht schön, aber das Licht wieder so fahl und dunstig, so dass ich keine Lust darauf hatte. Einen guten Standpunkt gab es auch nicht wirklich. So fuhr ich zurück und ging früh schlafen.
Highlight des Tages: Sonnenaufgang am Blea Tarn
Umzug in den nordwestlichen Lake District
Es war zumindest trocken heute morgen um drei Uhr und ich wollte den Steg am Ufer des Windermere Lake probieren. Der war ganz in der Nähe und ich machte mich um 3:45 Uhr auf den Weg. Der See war spiegelglatt und das blaue Licht sehr schön. Ich machte einige Bildkompositionen und genoss die Morgenstimmung am See. Es war sehr mild im Gegensatz zu gestern am Blea Tarn! Bei der Bearbeitung entschied ich mich überwiegend wieder für Schwarzweiss. Ich finde, bei den Stegen sieht das einfach toll aus und ist gerade, wenn das Licht nicht besonders ist, immer eine Bearbeitung wert. Als wir vor über 15 Jahren öfter in England unterwegs waren und ich noch selber Schwarzweissfilme sowie die Fotos entwickelt habe, habe ich sehr viel in Schwarzweiss fotografiert. Dies kann man dann wohl Back to the roots nennen .
Bis zum Frühstück schlief ich noch zwei Stunden und entschied mich heute für Baked Beans auf Toast mit Spiegelei, Tomaten und Champignons. Dazu Joghurt mit Obstsalat und der obligatorische Kaffee. Alles frisch zubereitet und gewohnt lecker.
Danach war es Zeit, meine Sachen zu packen und den Clio zu laden. Heute zog es mich weiter in den nordwestlichen Teil des Lake Districts nach Grange in der Nähe von Keswick. Ich checkte aus und machte mich zunächst auf den Weg nach Kendal, um bei Morrisons etwas einzukaufen und zu tanken. Der TomTom führte mich von dort aus dann nach Norden über Penrith und so kam ich über einen Abstecher am Castlerigg Steinkreis vorbei. Ich wollte ihn mir kurz anschauen und es war zum Glück auch nicht allzu trubelig.
Bin gespannt, ob ich ihn zum Sonnenaufgang in den nächsten Tagen mal schaffen werde!
Schliesslich erreichte ich das Borrowdale Gales Hotel * in Grange am südlichen Ende des Derwent Water, wo ich die nächsten fünf Tage bleiben sollte. Das Zimmer war noch nicht parat und so machte ich einen Spaziergang in das malerische Dorf mit den hübschen Schieferhäusern und einer beeindruckenden Doppelbogenbrücke, die im Jahr 1675 über dem Derwent River erbaut wurde. Ich setzte mich ans Ufer, ass mein Lunch Sandwich und beobachtete einen Reiher, der geduldig auf einer Kiesbank auf Fische wartete.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Um 14 Uhr war das Zimmer bereit und ich konnte einchecken. Das Zimmer ist diesmal sehr geräumig mit einem grossen King Bed, Schreibtisch, TV mit allen Programmen, sehr gutem WiFi und einem schönen Bad. Das Hotel an sich macht einen typisch englisch gediegenen Eindruck und zum Dinner wird auch um Smart Casual Kleidung gebeten – nix für mich! Zum einen ist es mir für Essen zu teuer und ausserdem habe ich keine Lust, allein essen zu gehen. Ich hätte also so oder so kein Abendessen gebucht.
Diashow Borrowdale Gates Hotel (Klick für grössere Bilder):Finde eine Unterkunft bei Booking.com *
Booking.comDas Wetter war immer noch trocken und ich machte eine kleine Wanderung in die Fells um das Hotel herum. Die Aussichten bis hin über Derwent Water und die Berge waren sehr schön und die saftigen Wiesen mit Fingerhut (Digitalis purpurea) übersät. An kargeren Stellen wuchs hübscher Steinbrech und ich machte von beiden ein paar Fotos.
Diashow (Klick für grössere Bilder):So ging der Tag zu Ende und es gab abends kein Licht mehr. Das Wetter sollte die nächsten beiden Tage eher wechselhaft werden. Gut so – konnte ich auch mal wieder durchschlafen!
Highlight des Tages: der Morgen am Windermere Lake
Ein freundlicher Mechaniker, Vögel & Ashness Bridge
Der heutige Tag ist schnell erzählt. Nachdem ich auf dem Zimmer Kaffee getrunken und ein paar Fotos entwickelt hatte, ging ich ins Restaurant zum Frühstücken. Es gibt sehr grosse Fenster zum Garten, wo sich einige Vogelfuttersäulen befinden und an denen herrschte grosser Trubel! Von süssen Spatzis über Kohl- und Blaumeisen waren auch Fichtenzeisig, Stieglitz, Buchfink und sogar ein Specht vertreten
. Die putzigen Kerlchen vertrieben mir beim Frühstück gut die Zeit.
Auch im Borrowdale Gates Hotel gab es ein Frühstücksmenü, wo man unter mehreren warmen Gerichten wählen konnte. An einem separaten Tisch gab es Gipfeli, Marmelade, frischen Obstsalat, Joghurt, Honig und verschiedene Säfte sowie Müsli. Heute entschied ich mich für Milchkaffee und das Full Cumberland mit Schinkenspeck, Cumberland Würstchen, gegrillter Tomate, Spiegelei und einem sehr leckeren Pilz, dessen Name ich nicht kenne. Auch hier verzichtete ich auf den Black Pudding – Blutwurst in jeglicher Form ist einfach nicht meins. Vor allem das Würstchen war super; ich kenne keine deutsche Wurst, die ähnlich lecker ist! Natürlich auch nicht wirklich gut vergleichbar mit Thüringer & Co., eher wie zu dick geratene Nürnberger, aber viel besser. Ich genoss das Frühstück und hatte Spass, die Vögelchen am Feeder dabei zu beobachten; sehr unterhaltsam die Kleinen!
Nach dem Frühstück machte ich eine Erkundungsfahrt zum Lake Buttermere, um mir einige Stellen zum Fotografieren anzusehen. Ich wanderte ein wenig am See entlang, aber für Fotos war es zu bewölkt – das hob ich mir für einen schöneren Tag auf! Der Clio machte seit zwei Tagen hässliche Geräusche, wenn ich ganz nach rechts steuerte. Und so entschloss ich mich, eine Werkstatt in Keswick aufzusuchen, bevor ich in die Einöde von Schottland fahren würde. Ich googelte die Millbank Garage, fuhr hin, traf auf den Eigentümer und schilderte mein Problem. Er hatte sofort eine Vermutung, bockte den Clio vorne auf und nach ein paar Mal Steuerung und Räder drehen, hatte er den Verursacher gefunden: ein Stein hatte sich zwischen den Scheiben am Rad verfangen und das Geräusch verursacht. Die Kosten dafür: keine ! Was für ein unkomplizierter, schneller und freundlicher Service
!
Ich war erleichtert, bedankte mich herzlich und fuhr zurück nach Grange.
In Grange gibt es ein kleines, gemütliches Restaurant, wo ich mir ein warmes Deli Sandwich mit einer gerollten Cumberland Sausage, Salat und einem Becherchen Krautsalat gönnte. Normalerweise mag ich keinen Krautsalat, aber dieser ging. Wahrscheinlich, weil er mit irgendeiner dicken Sauce zugeschmiert war und ich das Kraut nicht geschmeckt habe...
Gestärkt fuhr ich ein paar Meilen zum Parkplatz der Lodore Falls. Der Wasserfall war nicht so spektakulär wie erwartet, da er nicht genügend Wasser führte, um über die Kaskaden zu fallen. So reichte es dann auch nicht für ein Foto und ich hatte stattdessen ein Rendevouz mit einem sehr zutraulichen jungen Rotkehlchen (Erithacus rubecula). Der kleine Kerl folgte mir fast auf Schritt und Tritt und wäre einmal sogar fast auf meine Hand gesprungen! Obwohl es im Wald sehr dunkel war, gelangen mir einige Fotos des munteren, putzigen Kerlchens, über die ich mich sehr freute.
Danach machte ich einen Abstecher zur Ashness Bridge. Diese winzige, einspurige Steinbrücke gehört zu den am meisten fotografierten Bauwerke im Lake District und ist wirklich sehr niedlich. Ich suchte mir einen schönen Standpunkt mit dem Bach und entwickelte später wieder passend in Schwarzweiss.

Den Abschluss des Tages, als es dunkel bewölkt war, verbrachte ich im Garten bei den Vogelfütterungssäulen und erfreute mich an den Vögeln. Hier ein paar Schnappschüsse ohne Anspruch, wobei der Fasan schon recht toll war.
Highlight des Tages: der Mechaniker von der Millbank Garage
Aira Force & Lakeland Bird of Prey Centre
Es war heute ein bedeckter Tag: perfekt für einen Wasserfall und einen Besuch einer Falknerei! Zum Frühstück nahm ich heute nochmal das Full Cumberland und genoss es wieder, den Vögeln zuzusehen.
Danach machte ich mich auf den Weg und steuerte zunächst den Aira Force Wasserfall, der sich am westlichen Ufer des Ullswater befindet. Es gibt im oberen und unteren Teil einen National Trust Parkplatz, der das Wasserfallgebiet verwaltet, und ich nahm den oberen. Von hier aus war es nur ein kurzer Spaziergang bis zum Wasserfall, der hier aus dem Aira Beck über eine Stufe über 20 Meter in die Tiefe fällt. Oben überquert eine der typischen runden Bogenbrücken aus Schiefersteinen den Bach. Es gibt noch eine zweite im unteren Teil und beide sind zwei Mitgliedern der Smith Familie gewidmet, die sich beide als Botschafter bzw. Beamter in den Dienst des Landes gestellt hatten. Interessant ist, dass die obere Brücke aus vertikalen Steinen erbaut wurde, während die untere die mehr traditionellen horizontalen Steine hat. Ein sehr schöner – und populärer – Wasserfall, den ich sehr gern besucht habe.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Ich fuhr ein paar Meilen weiter Richtung Lakeland Bird of Prey Centre. Dabei kam ich am Lowther Castle vorbei, das gross und mächtig in der Landschaft thronte. Es war kaum zu übersehen! Das Haus war der Wohnsitz der Familie Lowther und wurde Ende des 17. Jahrhunderts vom 1. Vicomten von Lonsdale, John Lowther erbaut. Obwohl das Castle von aussen prächtig aussieht, ist es eine verfallene Ruine. Die Familie konnte das pompöse Gebäude nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr finanzieren und es wurde 1937 geschlossen. Im 2. Weltkrieg war es noch Heimat für ein Panzerregiment, danach wurde das Dach – wie in England bei ungenutzten Gebäuden üblich – abgedeckt und dem Verfall preisgegeben. Ich hatte noch etwas Zeit, bevor die Falknerei öffnen würde und spazierte um das Castle herum. 11 £ Eintritt zu bezahlen für ein verfallenes Castle hatte ich keine Lust und auch keine Zeit dafür. Ich freute mich auf die Greifvögel und Eulen!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Um halb eins Uhr war ich dann auch beim Lakeland Bird of Prey Centre, die sich ganz in der Nähe befindet. Sie ist ein Familienbetrieb und wird nur von Paul, dem Falkner und seiner Familie betrieben.
9 £ Eintritt sind daher auch erstaunlich wenig! Im Eingangsbereich befindet sich ein gemütlicher Tea Room mit Kamin und man kann hausgemachte, kleinere Speisen, Kaffee und Kuchen kaufen. Ein wirklich sehr liebevoll gestalteter Raum, der zum Verweilen einlädt!
Die eigentliche Falknerei ist sehr grosszügig angelegt und auch die Volieren der Vögel sind gross, sauber und luftig. Es gab mehrere Wüstenbussarde, Wanderfalken und tolle Gerfalken, die später auch in der Flugvorführung sein würden. Ausserdem mehrere Schleiereulenarten, Fischadler, Habichtsadler, einen Weisskopfseeadler, Europäischen Uhu, Bengalenuhu, einen Kuckuckskauz aus Neuseeland, einen Gaukler und einen Gänsegeier. Im nicht zugänglichen Teil werden insbesondere die Falken nachgezüchtet.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Für den Rundgang braucht man nicht länger als eine halbe Stunde und so wartete ich noch die restliche Zeit bis zum Beginn der Flugvorführung im Tea Room. Dann war es so weit und Paul, der Falkner, kam mit dem ersten Gerfalken – übrigens die weltweit grösste Falkenart. Er macht das bereits seit dreissig Jahren und führt durch die 2-stündige (!!!) Vorführung mit viel britischem Humor und Fachwissen. Obwohl es solange dauerte, wurde es nie langweilig, denn Paul vermittelte Wissen in sehr kurzweiliger Art. Die Gerfalken Lefty und Dusty fliegen zu sehen, war absolut toll ! Danach kam Bernard, der Wanderfalke, zu seinem Einsatz und auch der bot eine schöne Flugshow. Schliesslich holte Paul Bobby, den Wüstenbussard, der nach einigen Flugrunden auf den Handschuh von Zuschauern flog. Da musste ich natürlich auch ran, was ich wie immer sehr genoss. Greifvögel sind einfach toll!!!
Zum Ende der Vorführung gingen wir zur Voliere von Otto, dem Europäischen Uhu und man merkte direkt, wie eng die Verbindung zwischen Paul und Otto war. Otto ist ein grossartiger Vogel! Zum Schluss holte Paul drei gerade mal einen Tag alte Gerfalkenküken aus dem Zuchtbereich
. Das dritte Küken war gerade mal vier Stunden alt und noch total erschöpft vom Schlüpfen. So schnuckelig süss die Kleinen und ich war überrascht, mit wieviel Federn sie schon aus dem Ei kommen. Ich durfte sie auch mal halten und war natürlich total entzückt
.
Alles in allem dauerte die Vorführung fast 2 1/2 Stunden, die aber nie langweilig wurden. Vielen Dank an Paul für die unterhaltsame Zeit und die Zeit mit den Greifvögeln. Es war ein lohnenswerter und schöner Ausflug.
Ich fuhr zurück nach Keswick, kaufte mir Falafel zum Abendessen und fuhr zurück ins Hotel, wo ich am Reisebericht arbeitet und ein paar Fotos entwickelte. Schliesslich war es Zeit für den Sonnenuntergang und ich wollte zur Ashness Jetty. Doch gross war mein Schreck, als ich sah, dass der Pier total zerstört war und gerade mit Hilfe eines Baggers repariert wird
! Sehr schade, denn der Steg gehörte zu den schönsten Motiven am Derwent Water. So musste ich nun das Beste aus der Situation machen und bemerkte bald den Wolkenwasserfall, der über dem 931 Meter hohen Berg Skiddaw floss. Joooo, es hätte schlimmer kommen können
und so nahm ich das Motiv gerne an. Ende gut, alles gut und so ging ein wirklich schöner Tag zu Ende.
Highlight des Tages: die Falknerei
Rund um Lake Buttermere & Derwent Water
Ich hatte mir den Wecker auf 3:15 Uhr gestellt, weil das Hoch mit dem guten Wetter eventuell schon früher kommen sollte. Aber leider war es noch komplett bewölkt, so dass ich mich wieder hinlegte und bis zum Frühstück schlief. Heute wählte ich die Eggs Benedict, die ich seit unserer Zeit auf My Love in der Karibik sehr gerne mag. Die pochierten Eier wurden auf einer Scheibe Buttertoast mit einer Scheibe Schinken platziert und mit Sauce Hollandaise übergossen. Dazu gab es wie immer Obstsalat mit Joghurt und braunes Toast. Und die Vögelchen waren auch wieder da
Im Verlaufe des Vormittags lösten sich die Wolken schnell auf und ich machte mich über den Honister Pass auf den Weg nach Buttermere. Ich hatte Buttermere in wunderbarer Erinnerung und der See war daher ganz oben auf meiner Lake District Bucket List! Der Pass an sich ist typisch englisch: Serpentinen sind unbekannt, es geht mehr oder weniger schnurstracks nach oben – auf natürlich engen Strassen
.
Ich parkierte oberhalb des Dorfes und umwanderte den Lake Buttermere, wofür ich rund 2,5 Stunden benötigte. Immer wieder hielt ich inne, um die schönen Spiegelungen, die wunderbaren grünen Fells und die Landschaft zu bewundern und es gab sogar einen kleinen Tunnel. Dabei entstanden auch die folgenden paar Schnappschüsse. Die Wanderung hatte sich wahrlich gelohnt!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Nach Mittag zog sich der Himmel erstmal wieder zu; ich hatte alles richtig gemacht und fuhr zurück ins Hotel, wo ich Fotos entwickelte und den Reisebericht schrieb. Nach einer erfrischenden Dusche war es um viertel vor acht Uhr Zeit zum kleinen Parkplatz der High Brandlehow Jetty zu fahren. Von dort ist es ein kurzer, 10-minütiger Abstieg zum Seeufer und ich war froh, diesen Ort für mich zu haben. Die Fells auf der anderen Seite wurden bereits schön orange angeleuchtet und ich machte einige Langzeitbelichtungen. Endlich hatte es mal mit einem Steg geklappt!!! Was wäre denn ein Besuch im Lake District ohne ein einziges gutes Stegfoto
???
Ich war zufrieden mit meiner Ausbeute und entschloss mich, zum Surprise View zu fahren. Dort war schon mehr Trubel und einige andere Fotografen hatten ihre Stative aufgebaut. Glücklicherweise mehr hinter den Bäumen, aber ich wollte bei diesem ersten Mal lieber auf die klassische Variante mit dem grandiosen Blick über Derwent Water gehen. Der Plan ging auf und ich freute mich über einen tollen Sonnenstern hinter den Catbells und über der Landschaft.
Diashow (Klick für grössere Bilder):So ging ein recht schöner Tag zu Ende und ich liess ihn bei einem Glas Wein ausklingen. Die Wettervorhersage für Morgen war perfekt und es sollte wieder recht früh losgehen!
Highlight des Tages: High Brandlehow Jetty
Ein Traum von Sonnenaufgang am Lake Buttermere & Crummock Water
Der Wecker klingelte um kurz nach drei Uhr und ich machte mich freudig auf den Weg nach Buttermere. Während der Fahrt traf ich auf einen Igel, einen Fuchs und einen Waschbären – aber alle haben mich überlebt . Pünktlich zum schönsten blauen Licht war ich am Ufer des Sees und suchte einige der Stellen auf, die ich mir gestern ausgesucht hatte.
Der einsame Baum musste natürlich auch sein. Wer weiss, vielleicht hat er ja ähnlich wie #ThatWanakaTree einen eigenen Hashtack ? #ThatButtermereTree vielleicht? Bisher hat er nur #ButtermereTree als Insta Hashtack. Wie auch immer, er ist zumindest nicht so tot fotografiert wie sein Pendant in Neuseeland und ich fand auch, dass er sich ganz gut macht im Foto. Die Spiegelung war perfekt; das Wasser absolut ruhig und die Stimmung einzigartig schön. Die Gipfel Red Pike, High Stile und High Crag spiegelten sich wie in einem Gemälde und sahen in der blauen Stunde majestätisch schön aus.
Die Sonne ging auf, die Gipfel färbten sich tiefrot und dann kam leichter Wind auf . Oh jeeee, die Spiegelung war zerstört
. Doch wie so oft, beruhigte sich der Wind schnell wieder und ich hatte meine Spiegelungen zurück – Glück gehabt
! Wieder lief ich meine Stellen ab und war begeistert vom tollen Licht und den Bergen. Es war wirklich, als wäre ein Traum wahr geworden. Lake Buttermere ist irgendwie ein Sehnsuchtsort.
Schliesslich konnte ich mich losreissen und wanderte zurück zum Parkplatz. Ich fuhr ein Stück die Strasse weiter, bis ich den Nachbarsee Crummock Water erreichte. Hier erwartete mich ein ähnlicher Anblick: herrlich leuchtende Berge mit einer perfekten Spiegelung! Ziemlich happy machte ich ein paar Fotos und ein Panorama und fuhr dann zufrieden zurück ins Hotel. Wow, was für ein Morgen und das frühe Aufstehen macht mir überhaupt nichts aus.

Heute Morgen entschied ich mich für ein Stück geräucherten Schellfisch mit einem pochierten Ei auf Toast. Der Fisch war noch warm, zart und ausgesprochen lecker! Genau das Richtige nach dem frühen Start in den Tag.
Ich holte zunächst ein wenig Schlaf nach und fuhrt dann nach Keswick, um Derwent Water zu erkunden. Vom Booths Parkplatz lief ich zum See, wo die Hölle los war
! Unzählige Touristen, Schulklassen, Ausflügler, Hundeausführer – alles war vertreten. Ich lief am Seeufer bis zum Aussichtspunkt Friars Crag (den ich gar nicht so toll fand...) und suchte in der Strandshag Bay nach möglichen Standpunkten. Leider hatte der See nicht viel Wasser und eine Spiegelung der Bäume würde nicht möglich sein. Am anderen Ufer gegenüber bauen sich die Fells der Catbells auf und man konnte den Wanderweg gut sehen. Das hatte ich mir für heute Abend zum Sonnenuntergang vorgenommen. Es war ein heisser Tag und ich verbrachte zur Abkühlung eine Stunde am River Derwent in Grange, wo ich nochmals die alte Brücke bewunderte. Wirklich ein tolles Bauwerk; ich mag diese Brücken einfach.
Um 19 Uhr machte ich mich dann zur Wanderung auf die Catbells auf. Das Parking war nur rund 3 Meilen entfernt und von da aus ging es steil den Hügel hinauf. Die Engländer kennen ja keine Serpentinen und der Wanderweg ging grösstenteils einfach nur sturz geradeaus den Berg hinauf. Unfassbar... ! Und ich fragte mich nach einer Weile schon, wie bekloppt man sein muss, das für ein paar Sonnenuntergangsbilder zu machen
. Ich ging nicht bis ganz oben, weil ich von dort den Wanderweg im Bild haben würde und von dem Standpunkt auf 3/4 der Höhe hatte man schon einen tollen Blick über Derwent Water und Bassenthwaite Lake. Mein Plan ging auch ganz gut auf und mir gelang ein Sonnenstern sowie ein paar nette Fotos mit Blick über den See. Kurz vor Sonnenuntergang wurde das Licht allerdings wieder fahl und ich packte zusammen. Runter ging es schneller, aber es war schon verdammt steil!
Ich gönnte mir noch ein Glas Wein zur Entspannung und versuchte dann zu schlafen. Der Wecker würde morgen wieder früh klingeln.
Highlight des Tages: Sonnenaufgang am Lake Buttermere
Sonnenaufgang am Derwent Water, Bye Lake District – Hello Schottland!
Mein letzter Tag im Lake District fing wieder früh um kurz nach drei Uhr morgens an. Ich fuhr die kurzen fünf Meilen nach Keswick, parkierte am See und suchte die Stellen an der Strandshag Bay auf, die ich mir ausgesucht hatte. Ich war zeitig zur blauen Stunde dort und der ins Wasser laufende Zaun machte sich sehr gut. Morgens ist das blaue Licht wirklich wunderbar! Ich hatte genügend Zeit, auch die anderen Stellen zu probieren und wartete dann auf das bei mir so beliebte Erdschattenlicht.
Diashow (Klick für grössere Bilder):Es kam auch, war aber Sommertypisch bei weitem nicht so intensiv wie im Herbst und Winter. Aber gefreut habe ich mich trotzdem über diesen Traum in Rosa. Die Sonne ging auf und es gab keine nennenswerten hohen Berge, die das erste Licht auf den Gipfeln der Catbells verhinderte. So war es die ersten Minuten auch krass rot und wurde dann schnell goldig. Wieder klapperte ich in aller Ruhe meine Stellen ab und konnte mir alle Zeit der Welt lassen. Ich genoss diese frühen Morgenstunden wieder sehr!
Diashow (Klick für grössere Bilder):Erst gegen sechs Uhr fuhr ich zurück ins Hotel, wo ich mich noch 1 1/2 Stunden schlafen legte. Vor dem Frühstück wollte ich zunächst noch wie immer Kaffee im Bett trinken und Nachrichten lesen sowie im Breakfast TV der BBC ansehen. Um halb neun ging ich ins Restaurant und nahm heute am Reisetag nochmals das Full Cumberland. Hach diese Würstchen! So lecker und gar kein Vergleich mehr zu ganz früher, wo es immer diese dürren rosa Labberwürstchen gab
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Nach dem Frühstück packte ich meine restlichen Sachen zusammen und lud den Clio. Ich war bereit für Schottland !
Was ich in den kommenden sieben Wochen in Schottland erleben und fotografieren werde, könnt Ihr zur Zeit live im Schottland Reisebericht lesen.
Ich bedanke mich für Euer Interesse an meinem Fotoreisebericht und freue mich über Euren Besuch meines Fotoblogs mit aktuellen Fotos und Informationen über meine Fotoprojekte: Fotoblog SA*GA Photography ~ Moments in Light ~